… was soll das mit Eishockey zu tun haben?
Eigentlich nichts sollte man meinen und einfach weiter machen.
Aber ich finde, man kann das auch anders sehen:
Man könnte von den Fehlern des Fußballs lernen und versuchen die Dinge besser zu machen. Auch im Eishockey gibt es doch längst ein Problem mit Gewalt.
Sicherlich nicht in den Ausmaßen, wie beim Fußball, aber jeder aktive Eishockeyfan, der auch auswärts auf Tour ist, kennt die Stadien, wo er lieber vorsichtig ist oder vielleicht auch gar nicht mehr hinfährt. (zumindest nicht in den Farben seines Heimatvereines)
Jeder aktive Eishockeyfan kennt doch die eine oder andere Fangruppe in seiner Heimatstadt, die für eine Menge Probleme verantwortlich sind.
Allerdings machen wir meiner Meinung nach einen Fehler, den der Fußball auch zu lange gemacht hat. Bis es zu spät war:
Wir breiten den Mantel des Schweigens darüber. Wir bagatellisieren viele Vorfälle. Alles nur, damit unser schöner Sport keine Kratzer im Image bekommt. Und dieses verharmlosen und bagatellisieren erfolgt sowohl durch die Vereine, als auch durch die Fanorganisationen.
Nehmen wir das Beispiel Iserlohn: Kaum einer der großen Krefelder Fanclubs will noch Auswärtsfahrten zu den Roosters anbieten. Schlicht, weil die Stimmung dort zu aggressiv ist, das Ordnerpersonal wohl das am schlechtesten ausgebildete der Liga ist und es schon zu oft zu Übergriffen gekommen ist und es eigentlich bei jedem Spiel zu Übergriffen kommt.
Auch mein Fanclub, für den ich die Fahrten größtenteils organisiere, hat Iserlohn aus dem Programm genommen, obwohl es ein Club in der Nähe ist und somit eine attraktive Auswärtsfahrt. Wir wollen schlicht die Verantwortung nicht mehr übernehmen, dass alle wieder heil nach Hause kommen.
Aber selbst ein so bekanntes Beispiel wird nirgends in der Öffentlichkeit diskutiert….
Was es braucht, ist meiner Meinung nach, Fanarbeit vom Verein und den Fanorganisationen. Und zwar professionelle, strukturierte und nachhaltige Fanarbeit.
Verbote, wie Stadionverbote, Ausschluss aus Fanorganisationen etc. sind doch letztlich keine Mittel, weil die ehemaligen kleinen Randgruppen mittlerweile groß genug sind, um sich selber zu genügen. Sie bauen komplette Parallelorganisationen auf und die Androhung von Ausschluss und Co wirken nicht so mehr.
Es ist an der Zeit, dass diese Dinge professionell aufgearbeitet werden und man Konzepte entwickelt, die übergreifend in ganz Hockey-Deutschland angewendet werden. Sonst werden uns die Probleme, die der Fußball heute bereits hat, irgendwann einholen.
Das allerdings wird Geld kosten, weil man für so etwas Profis mit Konzepten benötigt. Das macht man nicht mal eben nebenbei mit einem Praktikanten.
Und beim Geld hört es dann ja oft wieder auf in unserer Liga…
Im Sinne unseres schönes Sportes kann ich nur hoffen, dass wir es langsam anpacken und versuchen Dinge zu ändern!