Oder: Ob da am Ende doch etwas mehr kaputt gegangen ist?
Viel ist gesagt und geschrieben worden und ich denke der eine oder andere hat gar keine Lust mehr irgendwas darüber zu lesen, aber irgendwie kommt mir der eine oder andere Aspekt doch noch immer zu kurz:
Es ist unstrittig, dass ein Sportler (wie jeder andere Arbeitnehmer auch) sich seinen Arbeitgeber nach seinen ganz eigenen Kriterien aussuchen kann und das müssen alle respektieren!
Da gibt es für mich nichts zu deuteln.
Ich finde auch jede Äußerung in Richtung „Verräter“ völlig daneben und unzulässig.
Da im Sport die Sportler aber eben am Ende doch nicht irgendwelche Arbeitnehmer wie du und ich sind und mit ihren Personen Emotionen und Erwartungen verknüpft sind, ist es dann doch nicht so einfach.
Nehmen wir Christian: Er war immer der „Krefelder Jung“. Über alle Jahre, egal wo er war und er hat das immer betont und herausgehoben.
Für mich war sonnenklar, dass er nur bei uns spielen kann. Etwas anderes wäre mir nach allen seinen Äußerungen niemals in den Sinn gekommen.
Nun geht er nach Köln.
Das war für mich der komplette Schock ehrlich gesagt.
Und dann mit so merkwürdigen Begründungen… (Gut, die Kommunikation war auf beiden Seiten ziemlich armselig)
Aber was doch wirklich passiert ist, ist, dass ein Krefelder Symbol vom Sockel gefallen ist!
Vielleicht ist es sogar das, was Christian wollte, ich weiß es nicht.
Punkt ist aber, dass viele Fans etwas verloren haben: Die Symbolfigur und Legende Christian Ehrhoff.
Das mag die Schuld von uns selber sein (was heben wir ihn auch auf diesen Sockel??) aber der Verlust und die Enttäuschung bleibt dieselbe.
Und meiner Meinung nach ist dies der Grund, warum sich viele von Ehrhoff jetzt abwenden.
Im Sport geht es eben nicht immer rational zu. Besonders im Mannschaftssport sind die Emotionen der Fans für ihren Verein und seine Symbole (Spieler) genauso wichtig.
So kann ich heute Ehrhoff als Sportler weiter bewundern, aber keine große Verbindung mehr von ihm zu uns sehen. Er ist jetzt halt einer von vielen. Vielleicht besser als viele, aber nur noch einer von vielen.
Selbst wenn er später zu uns kommt und selbst, wenn er vielleicht irgendwann mal den Verein retten sollte, werden die Emotionen andere sein. Ich werde immer dankbar sein (so wie ich jedem dankbar bin, der sein Geld bei uns investiert oder auf unserem Eis für uns kämpft) aber es wird nicht DIE Rückkehr werden. Das ist vorbei meiner Meinung nach.
Und deshalb glaube ich, dass da zwischen Ehrhoff und Krefeld ein bisschen mehr kaputt gegangen ist…